Den Kreislauf in
Schwung bringen

18
June, 2018
Die EU möchte Abfallmengen reduzieren und die Recyclingquote von Kunststoff erhöhen.
Die Plastikindustrie möchte das auch. ALPLAindustrial ist schon in Vorleistung gegangen. Mit einem internen Cradle-to-Cradle-Konzept und hoch qualitativen Produkten aus wiederaufbereiteten Granulaten.

Es ist nichts weniger als ein elementarer Transformationsprozess, und er ist bereits im Laufen. Der Hintergrund leuchtet ein: In Anbetracht der endlichen Ressource Erdöl und wachsender Abfallmengen braucht es eine weitreichende Strategie, wie der speziell bei Verpackungen unverzichtbare Werkstoff Kunststoff endlos verfügbar bleibt – und wie es parallel zur Entlastung der Umwelt kommt.

Über das wichtigste Mittel der Transformation besteht bei den Akteuren weitestgehend Einigkeit. Für die EU und die europäischen Kunststoffverarbeiter liegt die Lösung der Verfügbarkeits- und Umweltfragen vorrangig in der Kreislaufwirtschaft, die qualitativ hochwertige Materialien zur Verfügung stellen kann. Der eingesetzte Rohstoff soll wieder in den Produktionsprozess zurückgelangen – im Idealfall zu 100 %.

Die europäische Kunststoffindustrie hat sich dazu eine freiwillige Verpflichtung auferlegt: Bis 2040 will der Verband aus Produzenten, Verarbeitern und Recyclern eine Recyclingquote von 70 % bei Plastikverpackungen erzielen. Aktuell beträgt sie 30 %. Das Ziel mag in Anbetracht des Status quo ehrgeizig erscheinen, ist aber erreichbar. In Europa umfasst die Kunststoffindustrie über 60.000 Unternehmen mit 1.770.000 Beschäftigten. Ihr jährlicher Umsatz liegt bei 363 Milliarden Euro. Dass sich diese Industrie nun proaktiv dazu bekennt, die Transformation ihres Grundstoffes weiter zu beschleunigen, ist ein stark zukunftsorientiertes Zeichen.

Der Kreis schließt sich

Das sieht man auch bei ALPLAindustrial so. „Alle, die mit Kunststoff zu tun haben, teilen das Interesse, dass er kontinuierlich zirkuliert“, sagt ALPLAindustrial-Geschäftsführer Georg Hirsch.

 

 

„Wir stellen Recycling-Produkte her, die den hohen Qualitätskriterien von ALPLAindustrial und seinen Kunden entsprechen. Dabei können bis zu 75 % des Materials aus wieder-aufbereitetem Post-Verbraucher-Abfall bestehen.“

Thomas Leitgeb, Head of Strategic Projects & Central Purchasing

„Alle, die mit Kunststoff zu tun haben, teilen das Interesse, dass er kontinuierlich zirkuliert.“

Georg Hirsch, CEO

Deshalb startete das Unternehmen bereits vor Jahren eigene Aktivitäten hinsichtlich Ökoeffektivität; Cradle to Cradle, wie sie im Englischen genannt wird. Von der Wiege zur Wiege anstatt zur Bahre. Das gilt bei ALPLAindustrial schon jetzt beim Einsatz vieler Produktionsmittel. Im österreichischen Werk ist Wasserkraft die primäre Energiequelle. Dank Emisionszertifikaten fertigt man CO2-neutral. Produktionsabfall wird ressourceneffizient vollständig wiederverwertet. Und wenn künftig der Post-Verbraucher-Abfall zur unerschöpflichen Rohstoffquelle wird, ist man auch hier am Ziel des Cradle-to-Cradle-Konzepts.

Insofern begrüßt ALPLAindustrial den Aktionsplan der Kunststoffindustrie in puncto Kreislaufwirtschaft. Vorgesehen ist die sofortige Gründung von Initiativgruppen entlang der Polymere-Wertschöpfungskette. Im nächsten Schritt sollen ab 2020 die Investitionen in Innovationen gesteigert und die Maximierung des Recyclingpotenzials erreicht werden. Mit Unterstützung der EU.

Die EU hat selbst Vorgaben für das Recycling von Abfällen formuliert: 2025 sollen 50 % der Kunststoffverpackungen recycelt werden. Damit liegt man bei den Zahlen in etwa dort, wohin auch die Plastikindustrie von sich aus tendiert. Seitens der Produzenten, Verarbeiter und Recycler erging deshalb eine Einladung an die EU-Kommission und das Europäische Parlament, das Erreichen der gemeinsamen Ziele zu unterstützen. Mit Förderprogrammen für Forschung & Entwicklung – mit Anreizen für Investitionen. Letztlich aber auch mit Monitoring und hilfreichen Gesetzen. Damit die Aufwärtsspirale bei der Recyclingqualität und den -kapazitäten in Gang kommt.

Auch Georg Hirsch ist sich sicher, dass es ohne hohe Investitionen nicht gehen wird. Zudem sieht er die Produzenten gefordert, schon beim Produktdesign und bei den Komponenten an die spätere Recyclingfähigkeit zu denken.

Gut ist nicht gut genug

Über solchen Überlegungen zur Kreislaufwirtschaft steht bei ALPLAindustrial dennoch ein Grundsatz: Qualitative Abstriche bei Regranulaten kommen nicht infrage. Die Anforderungen des Marktes müssen in allen Punkten erfüllt sein. Dafür sorgt in der ALPLAindustrial GROUP auch Thomas Leitgeb. Neben dem strategischen Einkauf der Rohstoffe leitet er ein internes Projekt zu erneuerbaren Kunststoffen unter Einbindung von Recycling-
aspekten. „Wir beschäftigen uns schon lange sehr intensiv mit Regranulaten, aber auch mit biobasierten Kunststoffen“, sagt Leitgeb. „Bei den Regranulaten gab es mehrjährige Entwicklungsprojekte mit Forschungspartnern, wo auch mit additiven Stoffen gearbeitet wurde. Mit dem Ergebnis, dass wir mittlerweile Recycling-Produkte herstellen können, die den hohen Qualitätskriterien von ALPLAindustrial und seinen Kunden entsprechen. Dabei können bis zu 75 % des Materials aus wiederaufbereitetem Post-Verbraucher-Abfall bestehen.“ Der Markt dafür sei gegeben: „weil die Preise unserer Produkte mit denen von Primärrohstoffen vergleichbar sind“, weiß Leitgeb.

Anders verhält es sich bei den Biopolymeren. Hier belässt es ALPLAindustrial vorläufig dabei, die Entwicklung zu beobachten, um zeitgerecht darauf reagieren zu können. Zurzeit kosten auf nachwachsenden Rohstoffen basierende Naturkunststoffe zwei oder drei Mal so viel wie herkömmliche Kunststoffe.

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